Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
was die letzten Landtagswahlen angeht, war für mich so ziemlich alles absehbar: Das starke Abschneiden der AfD und die erdrutschartigen Verluste der etablierten Parteien zeigen eine deutliche Veränderung der Gesellschaft. Für mich sind durchaus wichtige Erkenntnisse aus diesem Wahlsonntag zu ziehen. Und es gibt auch echte Lichtblicke, wie z.B. die große Zustimmung für die Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie spielte kein doppeltes Spiel! Dreyer blieb ihrer Linie treu, wohl wissend, dass sie sich damit z.B. in der Flüchtlingsfrage Feinde machen könnte. Aber eben auch (neue) Freunde, die es zu schätzen wissen, wenn ein Mensch auch in ungemütlichen, stürmischen Zeiten authentisch bleibt und verlässlich zu seiner humanistischen Überzeugung steht. Die AfD ist nun in drei Ländern demokratisch gewählt worden. Das ist aus meiner Sicht kein Grund, um jetzt hysterisch zu werden.
Was also nun tun?
Alle Verantwortlichen dieser Bundesrepublik müssen sich nun ernsthaft politisch mit dieser Partei auseinandersetzen und sich der politischen Diskussion stellen. Wer die Wahlprogramme der AfD liest, kann dort unglaublich viele Punkte finden, die den meisten der Wählerinnen und Wähler so vermutlich gar nicht bewusst waren, als sie ihr Kreuz bei der Alternative für Deutschland gemacht haben. Die AfD sitzt nun in etlichen Parlamenten und muss dort erst einmal zeigen, was sie unter parlamentarischer Arbeit versteht. Sie kann dort nicht nur stereotyp das eine Thema „Flüchtlinge“ besetzen, sondern sie muss sich zu allen Themen positionieren. Was werden z.B. die AfD-Wähler, die im Niedriglohnsektor arbeiten, dazu sagen, wenn sich diese Partei gemäß ihrem Wahlprogramm dafür einsetzt, dass der Mindestlohn gekippt wird? Was werden die Wählerinnen und Wähler sagen, wenn die AfD sich gegen den Atomausstieg positioniert, fünf Jahre nach Fukushima und wenige Tage nach Bekanntwerden des schweren Störfalls im französischen Atomkraftwerk Fessenheim im Jahre 2014?
Es bleibt abzuwarten!
Wir hier in Attendorn werden weiter ganz nah an Ihrer Seite sein. Eine praktizierende bürgernahe und -freundliche Politik ist auch weiterhin unser Qualitätsmerkmal. Und dabei werden wir stets linientreu und authentisch bleiben.
Versprochen!
Ihr Wolfgang Langenohl
Vorsitzender der SPD Attendorn