Wird mein eigenes Kind ohne Förderbedarf in einer Inklusionsklasse angemessen gefördert? Stören auffällige Kinder nicht den Regelunterricht und könnten sie in einer Förderschule nicht viel individueller unterstützt werden? Viele solcher Fragen erhitzen die Gemüter landesweit und sogar im Kreistag.
Die Attendorner SPD Fraktion ist der Auffassung, dass man kann zum Thema Inklusion sehr unterschiedliche Auffassungen vertreten kann, besonders im Hinblick auf die Umsetzung im Land und auch vor Ort, die noch viele Fragen unbeantwortet lässt. Fakt ist aber, dass durch die neue Gesetzeslage in NRW Eltern, die ein Kind mit Förderbedarf anmelden, das Recht auf einen Platz an einer Regelschule haben. Fakt ist ebenso, dass durch die Schließung einiger Förderschulen und besonders der Albert-Schweitzer-Schule in Attendorn mehr Schülerinnen und Schüler in Regelschulen beschult werden oder weite Schulwege in Kauf nehmen müssen.
Fakt ist leider auch, dass ein Inklusionsplan unter Federführung des Kreises Olpe innerhalb der letzten zwei Jahre nicht zustande gekommen ist.
Der Fraktionsvorsitzender der Attendorner SPD Christian Pospischil meint: „Nun sind wir in Attendorn an der Reihe, dass endlich ein Konzept für Inklusion erarbeitet wird. Und so hat der Fachexperte der SPD Fraktion Kevin Risch für die SPD-Fraktion in der letzten Sitzung des Ausschusses für Schulen, Kultur und Angelegenheiten des Denkmalschutzes am 18.11.2013 die Einrichtung eines Arbeitskreises für die Stadt Attendorn beantragt, um ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. In diesem Fall ist übrigens von niemanden kritisch entgegnet worden: „Wenn Du nicht mehr weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis!“ Denn allen Beteiligten ist sehr wohl bewusst, dass nach zwei Jahren Stillstand auf Kreisebene endlich etwas passieren muss, erklärte Risch.
Die Voraussetzungen in Attendorn sind hervorragend. An der Attandarra-Schule findet schon seit einigen Jahren Gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf statt Die Attandarra-Schule praktiziert also schon seit Jahren pädagogische Ansätze der Inklusion, stößt aber möglicherweise nun an Grenzen, um Inklusion im eigentlichen Sinne erfolgreich durchführen zu können. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe für den Schulträger wird es also sein, darauf zu achten, dass alle Grund- und weiterführenden Schulen gemeinsam an einem Konzept arbeiten, damit Inklusion für ALLE – mit oder ohne Förderbedarf – gelingen kann.
„Auch müssen die Rahmenbedingungen deutlicher durch das Schulministerium erläutert und vor allem die personelle Ausstattung eingefordert werden. Schließlich werden Kosten auf den Träger zukommen, um die räumlichen Möglichkeiten zu schaffen, aber hier hat der umsichtige Schuldezernent und Kämmerer unserer Stadt, Klaus Hesener, absolut recht mit seiner Antwort auf eine Anfrage der SPD-Fraktion während ihrer Haushaltsklausurtagung im November, ob man nicht schon vorausschauend Geld für die Inklusion einstellen solle, dass nun zunächst die Landesregierung gefragt sei.
Ich bin mir sicher, dass es bei uns in Attendorn gelingen wird, im Jahr 2014 erste Weichen zu stellen, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen – Verwaltung, Politik und vor allem die Schulen – unseren Kinder zu Liebe, denn sie haben alle ein Recht auf eine gute Bildung“, so SPD Fraktionschef Christian Pospischil.