Der SPD-Ortsverein Attendorn wurde 1896 nach Ablauf des Sozialistengesetzes gegründet, von der Polizei überwacht, von den Arbeitgebern mit Arbeitsplatzverlust bedroht und von der Gesellschaft vielfach geächtet. Durch das Drei-Klassen-Wahlrecht behindert, gelang es dennoch im Jahr 1909 erstmals der SPD, den Fabrikarbeiter und Sozialdemokraten Carl Höffer in den Attendorner Stadtrat zu wählen.
In der Zeit zwischen den Weltkriegen wuchs der Einfluss der SPD in bescheidenem Maße. Bei den Wahlen erhielt sie zwischen 20 und 25 Prozent der Stimmen. Die Sozialdemokraten engagierten sich meist im sozialen Bereich der Stadt Attendorn, wobei viele ihrer Initiativen im Rat der Stadt eine Mehrheit fanden. Kurz nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 wurde die SPD reichsweit verboten.
Noch bevor die britische Besatzungsmacht nach Ende des 2. Weltkriegs die Gründung von Parteien erlaubte, organisierten sich Attendorns Sozialdemokraten neu. Ihrem Vorsitzenden Josef Mayworm wurde 1946 das Amt des Bürgermeisters anvertraut, das er noch im gleichen Jahr an Robert Schmidt (CDU) abgab. Von 1949 bis 1950 stellte die SPD mit dem Sozialdemokraten August Bruse noch einmal den Bürgermeister der Stadt Attendorn.
In den Jahren bis zur kommunalen Neugliederung (1969) pendelten sich die Wahlergebnisse der SPD bei etwa 40% ein. Attendorns Sozialdemokraten standen damit im Wettbewerb mit der CDU um die Gestaltung der Politik in der Stadt. Mit der kommunalen Neugliederung (Zusammenschluss von Attendorn Stadt, Attendorn Land und der Gemeinde Helden) veränderten sich die Mehrheiten eindeutig zugunsten der CDU.
Erst im Jahr 1994 gelang es der Attendorner SPD unter der Führung des Sozialdemokraten Jürgen Meise (mit anderen), die Mehrheit der CDU zu brechen. Alfons Stumpf (SPD) wurde zum Bürgermeister gewählt. Er füllte dieses Amt bis zum Jahr 2009 verantwortungsvoll aus. Im gleichen Jahr zeichnete Attendorn die Verdienste des Sozialdemokraten Alfons Stumpf mit dem Titel Ehrenbürgermeister aus.
Während sich die Attendorner SPD bei Bundes- und Landtagswahlen dem Niveau der Wahlergebnisse anpasste, konnte sie sich bei den letzten drei Kommunalwahlen regelmäßig verbessern und befindet sich derzeit etwa in Augenhöhe mit der CDU. Die Attendorner SPD ist an der Gestaltung des politischen Leben ihrer Heimatstadt wesentlich beteiligt.
An der Spitze des Attendorner Ortvereins der SPD waren bis zum Jahr 2011 die Sozialdemokraten Bernd Banschkus und Uwe Beul. Der damalige Vorsitzende Uwe Beul war es, der die Sozialdemokraten im Jahr 2009 durch den Kommunalwahlkampf führte. Ein besonderes Ereignis dieser Wahl ist sicherlich der Sieg der Sozialdemokraten im Repetal/Helden, das bekanntlich die Jahre zuvor eher der CDU zugeneigt war.
Im Jahr 2011 übernahm der Sozialdemokrat Wolfgang Langenohl den Vorsitz des Attendorner Stadtverbandes der SPD und damit auch, in Anlehnung an vorhandene Strategien, eine Anpassung an moderne Kommunikationswege. Erdrutschartige Bewegungen gab es dann in der politischen Landschaft Attendorns im Jahr 2014: Unter der Führung des Vorsitzenden Wolfgang Langenohl kam die SPD bei der Kommunalwahl auf ein historisches Ergebnis von über 45%. Erstmalig stellt die SPD die Mehrheitsfraktion im Attenderner Stadtrat mit 18 Stadtverordneten, von denen 12 ein Direktmandat holten.
Der parteilose Bürgermeister Wolfgang Hilleke, der im Jahr 2009 den SPD-Bürgermeister Alfons Stumpf ablöste, wurde nach knapp fünf Jahren durch Christian Pospischil (SPD) abgelöst. Pospischil ist somit mit 33 Jahren der jüngste Bürgermeister im Kreis Olpe.
Seit 1896 beweisen Attendorns Sozialdemokraten, dass Ihre Partei in Attendorn eine fortschrittliche und soziale Kraft ist, die am Erfolg der städtischen Politik wesentlich beteiligt war und ist.
Die Geschichte der Attendorner Sozialdemokratie spiegelt zu allen Zeiten das politische Engagement zum Wohle der Bevölkerung wider. So war es letztendlich auch nur eine konsequente Fortsetzung konstruktiver Ratspolitik, als sich nach Erringung stabiler politischer Verhältnisse, durch die Sozialdemokraten im Jahre 1969 ein kontinuierlicher Wandel Attendorns hin zu einem modernen und wirtschaftsstarken Standort vollzog.
Heute sehen sich die Verantwortlichen der Attendorner SPD mit ihren zwei Ortsvereinen Attendorn und Repetal als ein Träger der Stadt-und Dorfgemeinschaft wie die übrigen Attendorner Vereine auch. Zielgruppenorientierte Angebote wie Kinder- und Familienfest, Naturerlebnistage, Erlebnis- und Bildungsreisen, Treffen mit Senioren und die Herausgabe einer eigenen Parteizeitung (aS) lassen die Vertreterinnen und Vertreter der Attendorner SPD nahe bei den Menschen sein.
Politisch wichtige Ziele sind die Erhaltung und die Weiterentwicklung der Kulturangebote, die Stärkung und der Erhalt der Schulen, eine alters- und jugendgerechte Stadtentwicklung, der Erhalt und die Unterstützung der Sportvereine, die Förderung von Handel, Handwerk und Gewerbe, Entwicklungsmaßnahmen für Dörfer und Stadtteile, die touristische Entwicklung, Spielplätze sowie die Sicherung der Schulwege. Daneben gilt es, die vorhandene Geschäftswelt zu unterstützen und zu stärken, damit auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung alle Altersgruppen in der Hansestadt Attendorn sich versorgen können.