Wer bisher glaubte, Geschichte sei langweilig, der wurde spätestens durch die Teilnahme an der vier tägigen Bildungsreise der SPD Attendorn nach Berlin eines Besseren belehrt. Um 6.30 Uhr, früh an einem Sonntagmorgen verließen die zahlreichen Gäste (31) der SPD Attendorn mit dem Reisebus die Hansestadt Attendorn. Nach einem Zwischenstopp an einer Gedenkstätte, einem alten Grenzübergang, erreichten die Sauerländer Berlin planmäßig gegen Mittag. Es folgte das Einchecken in das direkt an der Oberbaumbrücke gelegene East Side Hotel. Zum Verschnaufen blieb wenig Zeit, denn das Programm hatte einen straffen Zeitplan.
Im Programm waren unter anderem der Besuch des Jüdischen Museums und eine Stadtrundfahrt durch Berlin , in der so einiges über die politischen, strukturellen und geschichtlichen Spuren durch die Fachreferentin Barbara Pikart erklärt wurde. Besucht wurde auch das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors. In der ehemaligen Prinz-Albrecht-Straße wurde am 7. Mai 2010 das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors auf einer Fläche von 800 qm eröffnet. An diesem historischen Ort wurde der Blick auf die von der Gestapo, der SS und dem Reichssicherheitshauptamt europaweit verübten Verbrechen fokussiert.
„Bedrückend und beschämend empfand ich die Tatsache, dass nur wenige Verantwortliche für die Gräuel zur Rechenschaft gezogen, oder aber nach wenigen Jahren aus der Haft entlassen wurden“, so Wolfgang Langenohl, Vorsitzender der SPD Attendorn, der auch an der Reise teilnahm. „Ja, schrecklich ist es zudem, das sogar nach kurzer Zeit diese Verantwortlichen wieder hohe Ämter in der BRD bekleiden durften“, ergänzte Uwe Beul. Tief berührt und schweigend verließ die Besuchergruppe aus Attendorn dann diese Gedenkstätte. Beim den gemeinsamen Abendessen während der vier Tage im und außerhalb des Hotels kam es zu lebhaften Austauschen von Erfahrungen der Mitreisenden. Auch aktuelle heimische Themen aus Attendorn fanden ihren Platz.
Auch der Bundestag und der Besuch der heimischen Bundestagsabgeordneten Petra Crone gehörten zum Programm der Reisenden. Zu Anfang informierte ein Politikwissenschaftler über die Funktionen des Bundestages auf der Besuchertribüne im Reichstagsgebäude. Die kurzweilig – mit feinem Humor gespickten – vermittelten Informationen gaben häufig Anlass zur allgemeinen Heiterkeit. So beschrieb der Wissenschaftler aus Berlin auch den Bundesadler, der im Reichstag seinen Platz hat. Wer hätte gedacht, dass der Bundesadler die Größe einer 2-Zimmer-Wohnung hat, nämlich 59 qm groß ist und 2,5 t wiegt? Abschließend berichtete Petra Crone über Ihren Arbeitsalltag in und außerhalb von Berlin und beantwortete zahlreiche Fragen.
„Es waren interessante und lehrreiche vier Tage und die Organisation war einwandfrei. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Angebote, die die SPD Attendorn unternehmen wird und werde in jedem Fall wieder daran teilnehmen, “ so eine Mitreisende aus Attendorn.