Auf Einladung des Vorstandes der SPD Attendorn war der jugendpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Wolfgang Jörg, nach Attendorn gekommen. Er diskutierte mit Thorsten Tillmann (DRK Kreisverband Olpe), Christian Pospischil (Bürgermeisterkandidat der Attendorner SPD) und Wolfgang Langenohl (Vorsitzender der SPD Attendorn) sowie Beschäftigten, Eltern und Trägern der heimischen KiTas über die zweite Stufe der Grundrevision des „KiBiz“ (Kinderbildungsgesetz) im Stadthallenrestaurant Attendorn.
Der Landespolitiker machte in seinem Eingangsstatement deutlich, warum er eine weitere Revision des „KiBiz“ für notwendig hält. Mit der zweiten Revision des KiBiz sollen nun weitere Qualitätsverbesserungen in der nordrhein-westfälischen Kindertagesbetreuung erreicht werden, nachdem den Einrichtungen in der ersten Revisionsstufe bereits 100 Mio. € mehr zur Verfügung gestellt wurden.
Jörg versicherte, dass die Landesregierung mit allen betroffenen Einrichtungen reden werde, denn alle Kinder und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen sollen unabhängig von ihrer Herkunft die gleichen Chancen auf ein gelingendes Aufwachsen und gesellschaftliche Teilhabe bekommen. „Um dieses Ziel zu erreichen, haben SPD und Bündnis90/Die Grünen mit den Versäumnissen von CDU/FDP aufgeräumt und den U3-Ausbau forciert, den Kinder- und Jugendförderplan aufgestockt, das letzte Kita-Jahr beitragsfrei gestellt und in der ersten Revision „KiBiz“ den U3-Personalschlüssel verbessert“, so Wolfgang Jörg.
Thorsten Tillmann, Vorstand des DRK Kreisverbandes, der einige Kindertageseinrichtungen im Kreis Olpe betreibt, begrüßte die ersten Entwicklungen zur Gesetzesänderung. Er stellte aber auch fest, dass die Träger vor großen Herausforderungen stehen würden. So dürfe es beispielsweise nicht sein, dass im Kreis Olpe Kindergärten unter 69 Plätzen von der Finanzierung der Sprachförderung ausgeschlossen blieben.
Viele interessierte Eltern, Beschäftigte und Träger von KiTas waren gekommen, um ihre Erwartungen an ein neues KiTa-Gesetz einzubringen. Eine Leiterin eines Attendorner Kindergarten machte deutlich, dass bei der Gleichstellung der U3-Pauschale einiges nicht realistisch ist. So erhalte man jeweils ein „dickes Minus“ in jedem Kindergarten bei den Berechnungen der U3-Pauschalen. Ebenfalls sorgte es für Kritik, dass die Kosten der Inklusion im Einzelfall oft am Träger hängenblieben.
„Wir werden die vielen Anregungen von heute Abend sammeln und in die anstehenden Beratungen einbringen. Es war sehr wichtig, dass sich so viele Menschen an der Diskussion beteiligt haben. Wir wollen generell aus Betroffenen Beteiligte machen. Das gilt nicht nur für die Revision des“ KiBiz“, so Langenohl.
Christian Pospischil betonte, dass sich die SPD-Fraktion im Stadtrat und er als Bürgermeisterkandidat jederzeit für die Anliegen der Kindergärten ansprechbar seien. Auch wenn die Zuständigkeit für die Jugendhilfe beim Kreis liege, müsse Attendorn daran gelegen sein, ein qualitativ hochwertiges und differenziertes Bildungs- und Betreuungsangebot im Elementarbereich zu erhalten.
Zum Schluss übergaben die Teilnehmer der Veranstaltung Wolfgang Jörg zahlreiche Wunschzettel für die parlamentarischen Beratungen über die Änderungen an KiBiz. Der Landtagsabgeordnete versprach, sich der Anliegen der Anwesenden anzunehmen und den Dialog mit ihnen fortzuführen.