Auf seiner letzten Tour durch Attendorn musste Kallenboel überrascht feststellen, dass sich auf einmal etwas tut in der Innenstadt: Da kam ihm in einer Einbahnstraße plötzlich eine völlig entnervte ältere Dame in falscher Richtung entgegengefahren, die meinte, sie sei in der Vergangenheit „immer so gefahren“ und fuhr langsam und verunsichert ihres Weges weiter.
„Das ist es!“, denkt Kallenboel, „Wir sind doch immer so gefahren“. Und sich auf neue Verkehrswege umzustellen, das ist einfach schwer. Und so weicht man nun auf die Straßen rechts und links der Ennester Straße aus, weil man zuvor „vergessen“ hat, die Hansastraße zu nutzen, um in die Innenstadt zu gelangen. Ob es ein Versehen der Planer war, entsprechende Beschilderungen vorzusehen?
Kallenboel jedenfalls kann beide verstehen, Anwohner und Autofahrer. Aber er ist überzeugt: Das wird schon werden. Denn wer eine Steigerung der Attraktivität möchte, der muss zu Veränderungen bereit sein. Beides – Verkehrsfluss wie bisher und höhere Aufenthaltsqualität für Passanten – erfordert große Anstrengungen.
Aber, denkt Kallenboel weiter, da gibt es ja noch mehr Sperrungen, z.B. am Heggener Weg, an der Wiesbadener Straße oder in Ennest. Davon aber hält er gar nichts. Denn eine künstliche Verkehrserziehung auf den Schultern der Attendorner Bürgerinnen und Bürger auszutragen, das ist doch Humbug!
In einem jedoch gibt er den Verantwortlichen recht: Der LKW-Verkehr muss raus aus der Stadt und auf die Umgehungsstraßen gelenkt werden. Aber dazu muss es doch andere Möglichkeiten geben als direkt ganze Straßen zu sperren. „Strengt euch also an, liebe Planer, liebe Verwaltung, liebe Politik!“ mag er den Verantwortlichen da zurufen.
„Gespannt auf die weitere Entwicklung bin ich dennoch“, denkt Kallenboel bei sich; lassen die vielfältigen Kompetenzen im neu gewählten Rat doch darauf schließen, dass der Mut, auch mal unkonventionell zu denken, auf jeden Fall vorhanden sein wird.
Da ist sich Kallenboel sicher!