Zu einer Besichtigung des Automotive Center Südwestfalen traf sich am vergangenen Mittwoch die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Attendorn im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „SPD vor Ort“.
Nach Begrüßung durch den Geschäftsführer Karsten Westerhoff wurden den Fraktionsmitgliedern in einer kurzen Präsentation eindrucksvoll die Hintergründe des acs erläutert.
Das ACS wurde als Gemeinschaftsunternehmen im Zuge der Regionale 2013 ins Leben gerufen und konnte, nicht zuletzt durch das Engagement der heimischen Automobilzulieferer und Fördermittel des Landes NRW und der EU, realisiert werden.
Zur Gesellschafterstruktur teilte Herr Westerhoff mit, dass neben der Hansestadt Attendorn, dem Kreis Olpe, der Universität Siegen sowie der Fachhochschule Südwestfalen auch zahlreiche Wirtschaftsunternehmen wie z.B. KIRCHHOFF Automotive, GEDIA, LEWA Attendorn und FARA sowie die VIA Consult GmbH als Gesellschafter im Unternehmen tätig sind.
Im ACS wird seit Aufnahme des Geschäftsbetriebes, motiviert durch steigende Anforderungen der Automobil-Kunden (z.B. hinsichtlich Sicherheit oder Komfort), Umweltaspekte sowie durch Anforderungen aus Politik und Wirtschaft nach neuen Lösungen für die Konstruktion von Bauteilen für die Automobilindustrie geforscht und entwickelt. Dabei liegt der Fokus laut Geschäftsführer Westerhoff auf „allen Bauteilen ohne Kabel“, so beispielsweise dem Fahrwerk, der Karosserie oder dem Interieur.
Das ACS erfüllt dabei eine unterstützende Funktion für die Automobilzulieferer, indem es den steigenden Anteil der Entwicklungsaufwände für Zulieferer (lt. Studie des VDA in 2025 insgesamt ca. 150 Mrd. €) bündelt und übergreifend individuelle Lösungen für die Automobilhersteller entwickelt. Durch diese Bündelung wird auch dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegengetreten und unternehmenseigene Entwicklungsabteilungen werden entlastet.
Westerhoff erläuterte, dass im ACS nicht nur der Bau von Prototypen im Vordergrund der Arbeiten stehe, sondern vielmehr ein ganzheitlicher Blick vor dem Hintergrund der Serienreife betrachtet wird, der u.a. auch Zykluszeiten, Robotergreifer oder Ausschüsse berücksichtigt. Denn ein „manuell zusammengebauter Prototyp allein hilft nicht weiter“, vielmehr müsse der gesamte Prozess für die Serienproduktion im Fokus liegen, um letztlich auch einen nachhaltigen Erfolg für die Kunden zu erzielen.
Beim Gang durch die Werkshalle des ACS wurde der SPD-Fraktion unmittelbar das Zusammenspiel der fünf Ressorts des ACS deutlich: Angefangen von der Simulation über den Bau von Prototypen in der der elektrischen Presse und im Compounder und das Zusammensetzen der Einzelmodule im Ressort Füge- und Montagetechnik bis hin zu umfangreichen Testmethoden für Fahrwerks- und Karosseriekomponenten führte der Weg abschließend zu den Messinstrumenten. Dabei zeigten sich die Teilnehmer beeindruckt von der hohen Qualität und Präzision, nicht zuletzt aufgrund der eingesetzten, hoch modernen Maschinen und der gesamtheitlichen Prozessabbildung, die eine hohe Innovationskraft widerspiegeln.
„Vor dem Hintergrund der ständig steigenden Erwartungen an die Zulieferbetriebe ist die Einrichtung des ACS ein langfristiger und zukunftsweisender Schritt, dem wir aufgrund der modernen Ausstattung, der guten Vernetzung und der motivierten Mitarbeiter zutrauen, sich langfristig am Markt zu etablieren“, zeigte sich der Fraktionsvorsitzende Gregor Stuhldreier optimistisch. „Wir konnten heute erleben, wie spürbar Innovation sein kann und wünschen dem Automotive Center Südwestfalen viel Erfolg für die kommenden Aufgaben.“