Die Vertreter der SPD-Fraktion im Rat der Hansestadt Attendorn fordern zur Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern in den hiesigen Arbeitsmarkt, mit allen beteiligten Akteuren, zwecks Erarbeitung von Maßnahmen und Lösungen, eine zentrale Veranstaltung durchzuführen.
Ferner soll eine Informationsoffensive gestartet werden mit dem Ziel, einerseits die Unternehmer über die Möglichkeiten der Beschäftigung von Flüchtlingen aufzuklären und andererseits die Flüchtlinge über Möglichkeiten der Arbeitsaufnahme und Qualifizierung zu informieren.“
Begründung:
Die Zahl der Flüchtlinge und der anerkannten Asylbewerber wird in den kommenden Monaten voraussichtlich auch in Attendorn deutlich ansteigen. Viele Unternehmen möchten gerne Flüchtlinge einstellen. Sie hoffen damit u.a. den Mangel an (qualifizierten) Arbeitskräften ausgleichen zu können. Aus gesellschaftlicher Sicht ist eine Arbeitsaufnahme von Asylbewerbern wünschenswert.
Bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt ist sicherzustellen, dass die Beschäftigung derer zu reellen Bedingungen erfolgt, sodass es nicht zu einer Absenkung des Lohnniveaus kommt und die Beschäftigung darüber hinaus in keiner Weise zu einer Reduzierung der Leistungen für andere Arbeitssuchende führen darf. Auch wenn die Arbeitsaufnahme von Flüchtlingen deutlich einfacher geworden ist, besteht auf Seiten vieler Arbeitgeber noch Unsicherheit, bspw. hinsichtlich der rechtlichen Situation.
Obwohl es bereits entsprechende Informationsangebote bei den Arbeitsagenturen oder den Handwerkskammern gibt, hält es die SPD-Fraktion für sinnvoll, dass Arbeitgebern in Attendorn offensiv entsprechende Informationen angeboten werden. Dies kann in Form von Beratungsgesprächen, Informationsveranstaltungen oder in schriftlicher Form geschehen.
Als initialen Schritt schlägt die SPD-Fraktion vor, dass die Wirtschaftsförderung der Hansestadt Attendorn in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Integrationszentrum des Kreises Olpe die Akteure auf dem Arbeitsmarkt (Arbeitsagentur, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Kammern, Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen und Beschäftigungsinitiativen u.a.) an einen Tisch holt.
Dabei geht es einerseits darum, zu klären, welche Hilfen für Unternehmer auf der einen Seite und Flüchtlinge auf der anderen Seite zur Integration in den Arbeitsmarkt bereits bestehen. Andererseits sollen Defizite aufgedeckt werden, um entsprechende Lösungen zu erarbeiten, wie diese Defizite abgebaut werden können. Die gewonnenen Unterstützungsmöglichkeiten sind zu bündeln um Informationskampagnen für Unternehmer und potentielle Arbeitnehmer zu entwickeln.
Abstimmungsergebnis:
Attendorn hat einstimmig in der Ratssitzung vom 4.11.2015 beschlossen, dass in zwei Schritten zum Thema Arbeitsmarktintegration offensiv gehandelt wird.
- Schritt 1: Ein Zusammentreffen der Agentur für Arbeit, des kommunalen Integrationszentrum und der Stadtverwaltung zur Klärung von Machbarem bzw. Bestandsaufnahme !
- Schritt 2: Eine Veranstaltung zur allgemeinen Information unter Mitwirkung der Attendorner Industrie!