In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Rat der Hansestadt Attendorn beschlossen, zwei neue Wohnbauflächen auszuweisen und zwar einen Teilbereich der Fläche in Ennest „Auf der Ennert“ in einem ersten Bauabschnitt, für den sich die Stadtverordneten Uli Bock und Jörg Grabowsky stark gemacht haben, und eine Fläche in Mecklinghausen (vorbehaltlich der Flächenverfügbarkeit). Die Festlegung auf diese Flächen ist das Ergebnis einer neuen „Bewertungsmatrix“, die durch einen Arbeitskreis, der aus Vertretern der Fraktionen und Fachkräften der Verwaltung besteht, erarbeitet und festgelegt hat und nun vom Rat der Hansestadt mehrheitlich beschlossen wurde. Für beide Flächen liegen bereits zahlreiche Bauanfragen vor, sodass diese Flächen relativ kurzfristig auch bebaut werden können.
Die in einer früheren „Prioritätenliste“ beschlossene Rangfolge zur Entwicklung von Wohnbauflächen wurde gleichzeitig aufgehoben. Es wurde weiterhin beschlossen, dass der Arbeitskreis sich jährlich bzw. nach Bedarf trifft und die weitere Vorgehensweise berät.
Anhand der entwickelten Bewertungsmatrix, bei der Kriterien wie Flächenverfügbarkeit, Erschließung, Topographie, Lage zu zentralen Versorgungseinrichtungen, Umweltbelange, Innenverdichtungs- und Innenentwicklungspotenzial und die Nähe zu geplanten oder vorhandenen Arbeitsplätzen einheitlich gewichtet werden, sollen dann in einem jährlichen Rhythmus auf der Grundlage der im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohnbauflächen jeweils zwei neue Wohnbauflächen ausgewiesen werden.
In der Ratssitzung wurde allerdings auch, besonders vom Stadtverordneten Kevin Risch aus Windhausen, die Befürchtung geäußert, dass die „kleinen“ Dörfer bei der Ausweisung zukünftiger Wohnbaugebiete auf Grund der Ergebnisse der neuen Bewertungsmatrix zu kurz kommen könnten. Er mahnte an, die einzelne Gewichtung der Kriterien der Bewertungsmatrix zu überdenken, um auch Dörfern wie Windhausen noch eine Entwicklungschance zu lassen und den Bestand auch langfristig zu sichern.
Alle im Rat vertretenen Parteien haben deutlich gemacht und dies auch entsprechend beschlossen, dass auch zukünftig weiterhin gewährleistet sein muss, das Bauen in den Dörfern zu ermöglichen. Dies betrifft im Besonderen Flächen mit bis zu sieben Bauplätzen, für die bei Bedarf Lösungsmöglichkeiten außerhalb der Entwicklung der großen Baugebiete gefunden werden müssen und auch gefunden werden können. Es kann auch erwartet werden, dass die in einem „Strategiepapier Innenentwicklung“ ermittelten Baulücken, immerhin sind dies auf das gesamte Stadtgebiet verteilt 765, mittelfristig verstärkt auf den Markt kommen. Daneben werden künftig weitere Altimmobilien das Angebot deutlich erhöhen. Die Richtlinien zur Förderung des Erwerbs von Altimmobilien für Familien mit Kindern wurden kürzlich überarbeitet. Die SPD-Fraktion wird sich ggfs. im Rahmen der Haushaltsberatungen dafür einsetzen, die Zuschüsse zum Erwerb einer Altimmobilie für den Eigenbedarf so auszugestalten, dass sie einen wirklichen Anreiz zum Kauf einer solchen Immobilie darstellen.