Die Stadt Attendorn akzeptiert das neue Gutachten von Prof. Steinbrecher, das einen partiell dreispurigen Ausbau der L 512 am Biggesee zwischen der Hansestadt und Olpe nicht mehr als gerechtfertigt ansieht, nicht. Das wurde in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Planung Umwelt deutlich.
Die Stadt Attendorn akzeptiert das neue Gutachten von Prof. Steinbrecher, das einen partiell dreispurigen Ausbau der L 512 am Biggesee zwischen der Hansestadt und Olpe nicht mehr als gerechtfertigt ansieht, nicht. Das wurde in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Planung Umwelt deutlich.
Dort wurde ein Antrag der SPD Fraktion beschlossen und „der Bürgermeister beauftragt, Kontakt mit allen zuständigen Stellen aufzunehmen und sich entgegen der gutachterlichen Empfehlung weiterhin für einen (partiellen) Ausbau der L 512 einzusetzen“. In seiner Begründung des Antrags ließ Wolfgang Langenohl die bisher elfjährige Geschichte des Einsatzes von Wirtschaft und Politik für einen Ausbau der L 512, inklusive des ersten, positiven Gutachtens von Prof. Steinbrecher von der Universität Siegen, Revue passieren.
Wie er sah auch Bürgermeister Christian Pospischil nicht ein, was sich nach diesem zehn Jahre alten Gutachten geändert haben sollte – außer dass der Lkw-Verkehr gestiegen sei. Und das werde er in Zukunft, unter anderem durch die Industriegebiete Fernholte in Attendorn und Wiethfeld in Finnentrop, weiter tun. Daher sei es dringend notwendig, die für die wirtschaftliche Entwicklung Attendorns wichtige Lebensader langfristig zu ertüchtigen.
Vierte Fahrspur bis Ewig
Die in dem neuen Gutachten von Prof. Steinbrecher aufgeführten Probleme seien „alle lösbar“. Pospischil sprach sich auch für den Bau einer vierten Spur in Fahrtrichtung Attendorn zwischen dem geplanten „Turbokreisel“ an der neuen Ihnetalbrücke und der Ampelkreuzung bei Ewig aus.
In seiner Argumentation gestützt wurde der Bürgermeister auch von Birgit Haberhauer-Kuschel (CDU), Marius Becker (FDP/Grüne), der allerdings die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h erhalten wissen wollte, sowie Meinolf Schmidt (UWG), der meinte: „Es geht hier nicht um zehn Kilometer mehr oder weniger“.
Auf den Weg gebracht wurde ebenfalls die Erstellung einer Machbarkeitsstudie im kommenden Jahr als ersten Schritt zur gesellschaftlichen Nutzung und Öffnung des Schützenparks als Bürgerpark und als Verbindung zwischen Kernstadt und Schwalbenohl. Ein Ziel, dass bereits beim Bau der Stadthalle 1972 formuliert worden war, aber bis heute nicht erreicht worden ist.
Quelle:Westfalenpost (Peter Plugge)
Zum beschlossenen Antrag:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Pospischil,
einem Bericht der Westfalenpost vom 29.06.2017 zufolge sieht der Gutachter Dr. Steinbrecher der Universität Siegen keinen weiteren Bedarf am Ausbau der Landesstraße 512 von Attendorn in Richtung Olpe. Bereits 2014 hat die SPD-Fraktion einen Antrag auf Ausbau der Landesstraße gestellt, begründet mit der großen Bedeutung, die diese Straße für den Industriestandort Attendorn, aber auch für die Bürger insgesamt hat. Schließlich stellt die L512 neben der L539 in Richtung Meinerzhagen die einzige Anbindung an dasAutobahnnetz dar.
Aufgrund der erwarteten Mehrbelastung der Straßen in den kommenden Jahren, nicht zuletzt beeinflusst durch die geplante Erschließung des Gewerbegebietes Fernholte-Eckenbach, ist ein Ausbau zwingend erforderlich, um den wachsenden logistischen Anforderungen auch in Zukunft gerecht werden zu können.
Daher beantragt die SPD-Fraktion Attendorn:
„Der Bürgermeister wird beauftragt, Kontakt mit dem zuständigen Landesministerium für Verkehr aufzunehmen und sich entgegen der gutachterlichen Empfehlung für einen (partiellen) Ausbau der L512 einzusetzen.“