Rund 140 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der SPD-Fraktion gefolgt und wollten vor allem wissen, wie es um den Ausbau der Landstraße steht. Der Bürgermeister hatte detaillierte Ausbaupläne von Straßen NRW mitgebracht und berichtete über die Planungen. Die gute Nachricht sei der geplante Bau eines durchgängigen Fuß- und Radweges sowie die Einplanung verschiedener Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, die schlechte Nachricht, dass das Land die Baumaßnahme abermals nach hinten geschoben habe. Aktuell sei geplant, die Baustelle 2018 einzurichten und das erste Teilstück 2019 bis vor die Einmündung Am Baukhan sowie 2020 bis Lichtringhausen zu bauen.
Dieser Zeitplan konnte die Lichtringhauser aufgrund des desaströsen Zustands der Straße überhaupt nicht zufriedenstellen, zumal Christian Pospischil leider betonen musste, dass der Zeitplan des Landesbetriebes nicht verbindlich und von den Entscheidungen und Priorisierungen in der Landespolitik abhängig sei. Aus der hitzigen Diskussion heraus kam der konstruktive Vorschlag noch einmal Druck aufzubauen und man einigte sich auf ein gemeinsames Schreiben an Straßen NRW, das die Lichtringhauser Stadtverordneten, zusammen mit Bernd Banschkus, 2. Stellvertretender Landrat und SPD-Mitglied im Regionalrat, zeitnah formulieren. „Das ist keine Straße, sondern eine Buckelpiste!“, so der Stadtverordnete Hans-Jürgen Springob empört.
In der anschließenden Aussprache wurden weitere Anliegen diskutiert, wie zum Beispiel die Problematik des Durchgangsverkehrs auf der Alten Dorfstraße in Richtung Listerscheid, da viele Autofahrer das Verbotsschild missachten oder den Umweg über Birkenstück in Kauf nehmen. Hier sollen Polizeikontrollen und ein weiteres Verbotsschild für eine verbesserte Situation sorgen. Ebenso hat die SPD-Fraktion schon einen Antrag zum Ausbau des Schulwegs zwischen der Bushaltestelle und Feuerwehrgerätehaus bei der Verwaltung eingereicht.
Auch über den Ausbau der Breitbandversorgung wurde diskutiert. In Lichtringhausen und Neuenhof soll es flächendeckend Breitbandanschluss über den Eigenausbau der Telekom oder den Ausbau mit öffentlichen Fördermitteln geben. Für die kleinsten Ortschaften und einige spezielle Wohnlagen sollen individuelle technische Lösungen gesucht werden. Der Bürgermeister bot seine Hilfe an und forderte die Betroffenen auf, den Kontakt zur Stadtverwaltung zu suchen.
Wie schon bei der Bürgerversammlung in Windhausen scheint die Bereitstellung von Baugebieten ein großes Thema bei vielen jungen Leuten zu sein. Sowohl Springob als auch Pospischil betonten, dass man es schaffen müsse, den Bauwilligen auf den Dörfern eine Möglichkeit zu bieten im Heimatort zu bauen. Es wurde darum gebeten, sich aktiv bei der Stadt zu melden, um nach Lösungen zu suchen.
Insgesamt zeigten sich die anwesenden Mitglieder der SPD-Fraktion, aber auch viele Lichtringhauser, zufrieden mit der Bürgerversammlung. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Georg Ewers: „Es ist erfreulich, dass so viele Lichtringhauser sich interessieren. Bürgerversammlungen dieser Art sind einfach wichtig, um mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen!“