Ratssaal Attendorn, 25. September 2019, 18.00 Uhr: Soeben haben Wolfgang Teipel (CDU; viele Heldener sehen das Projekt skeptisch, Konkurrenz zum Schützenverein), Ralf Warias (FDP/Grüne; Projekt ist nicht notwendig, neue Erkenntnisse) und Winfried Richard (UWG; Projekt ist zu teuer) für ihre Fraktionen die Ablehnung des Antrags des Dorfvereins HELDEN auf Umwandlung des Alten Feuerwehrhauses in ein Dorfhaus angekündigt. Die anwesenden Mitglieder dieses Dorfvereins schauen sich entgeistert an und können die Welt nicht mehr verstehen. Vierzehn Tage vorher hatte im Hauptausschuss das Abstimmungsergebnis 10:1 für diesen Antrag gelautet.
Die vier Mitglieder der CDU stimmten damals noch einstimmig für den Antrag, Marius Becker für die Fraktion FDP/Grüne ebenfalls, nachdem er das Konzept des Dorfhauses in Helden vorher nahezu überschwänglich gelobt hatte. Nur die UWG hatte auch in der HA-Sitzung das Projekt aus Kostengründen abgelehnt und war zwei Wochen später ihrer Linie treu geblieben. Mitglieder der SPD-Fraktion und Bürgermeister Pospischil können mit ihren Argumenten keine Änderung im Abstimmungsverhalten erreichen: Mit 19:15 Stimmen wird der Antrag des Dorfvereins abgelehnt und der Weg zu einer 65%-Förderung des Projekts versperrt.
Kurze Zusammenfassung der Vorgeschichte: Der AK „Unser Dorf“ erhält im August 2018 von der Verwaltung die Anfrage, ob man sich eine Nutzung des Alten Feuerwehrhauses für das Dorf vorstellen könne. Der AK berät zunächst intern und informiert dann die Heldener Vereine über eine solche mögliche Nutzung. Ermuntert durch die Unterstützung lädt man im März 2019 zu einer Dorfversammlung ein, um die möglichen Planungen vorzustellen. In der Diskussion gibt es durchaus kritische Fragen, letztlich wird der AK aber ohne eine Gegenstimme aufgefordert, das Projekt anzugehen. Der Dorfverein HELDEN wird gegründet, und der Antrag auf Umwandlung des Alten Feuerwehrhauses im August gestellt.
Schon im November 2018 hatte der Bürgermeister in einer Bekanntmachung die geplante Vorgehensweise des AK in Bezug auf ein Dorfhaus erläutert. Nach dieser Bekanntmachung gab es kein Nachfragen, keine Kritik und schon gar keinen Antrag auf eine mögliche andere Nutzung des Feuerwehrhauses. Diesen Antrag gab es dann in der Sitzung am 25. September 2019, zehn Monate später. In diesen zehn Monaten gab es viel Lob für das u.a. allen Fraktionen vorgestellte Konzept und auch öffentlich geäußerte Unterstützungsbekundungen der Repetaler Stadtverordneten Stefan Belke und Sebastian Ohm.
Die SPD-Fraktion ist der festen Überzeugung, dass beide sehr unterschiedlichen Anträge (Schützenverein und Dorfverein) eine realistische Chance auf Förderung gehabt hätten.
Daher werden wir auch in Zukunft das Vorhaben des Dorfvereins unterstützen, weil uns das Konzept überzeugt hat und weil wir die handelnden Personen unterstützen möchten, die sich der Herausforderung von viel ehrenamtlicher Arbeit gestellt haben.