Ende letzten Jahres hat der Allgemeinmediziner Dr. Horten seine Praxis im Schwalbenohl geschlossen. Die SPD-Fraktion dankt ihm für seine jahrzehntelange engagierte Arbeit im Sinne seiner Patientinnen und Patienten. Trotz intensiver Bemühungen konnte Dr. Horten leider keinen Nachfolger für seine Praxis finden.
Dies wird kein Einzelfall bleiben. Überall im ländlichen Raum ist es schwer, Übernahmewillige für Hausarztpraxen zu finden. Viele junge Medizinerinnen und Mediziner wollen im Umfeld ihrer Studienorte bleiben und nicht aufs Land ziehen, um dort als Einzelkämpfer regelmäßig Zwölf-Stunden-Tage in ihrer Praxis abzuleisten. Gerade Ärztinnen wollen Beruf und Familie verbinden und eine ausgewogene Work-Life-Balance.
Dass es Gemeinschaftspraxen, in denen sich das medizinische Personal die Arbeit teilen kann, besser gelingt, neue Ärztinnen und Ärzte zu finden, sieht man auch an den bestehenden Gemeinschaftspraxen in Attendorn. Leider aber ist zu erwarten, dass Dr. Horten nicht der letzte Arzt in Attendorn ist, dessen Praxis mangels Nachfolge schließen muss. Und leider ist mit solchen Fällen schon in den nächsten Jahren zu rechnen, weil einige Attendorner Hausärzte und -ärztinnen die 60 schon deutlich überschritten haben.
Vor diesem Hintergrund unterstützt die SPD die Bemühungen von Bürgermeister Pospischil und der Stadtverwaltung, die hausärztliche Versorgung für Attendorn zu sichern und zu fördern. Schon seit Jahren kümmert sich das Zukunftsforum Gesundheit um die Frage der medizinischen Versorgung in der Zukunft. Neu niedergelassene oder angestellte Ärztinnen und Ärzte erhalten eine Prämie von der Stadt Attendorn.
Außerdem steht die Stadt auch als Ansprechpartner für Neuzugänge auf der Suche nach Praxis- oder Wohnmöglichkeiten zur Verfügung. Ein Pilotprojekt zur Nutzung digitaler Techniken soll die ärztliche Versorgung in Attendorn sichern helfen. Man muss aber dennoch einräumen: Es besteht weiterhin die Gefahr, dass die Zahl an Ärzten und Ärztinnen schrumpft.
Daher müssen die Bemühungen um die medizinische Versorgung in Zukunft noch weiter intensiviert werden. Dabei sollte das Augenmerk vor allem darauf liegen, dass die Infrastruktur für zukunftsfähige Gemeinschaftspraxen geschaffen wird und junge Attendornerinnen und Attendorner, die Medizin studieren, attraktive Angebote bekommen, um in die Hansestadt zurückzukehren.
Und auch für die ehemalige Praxis von Dr. Horten gibt es noch Hoffnung. Alle Beteiligten arbeiten daran, doch noch eine Nachfolgelösung zu organisieren.
Die SPD-Fraktion unterstützt nachdrücklich alle Bemühungen mit dem Ziel, durch den Erhalt dieser Praxis und das Zusammenspiel mit der Apotheke und der Zahnarztpraxis in der Lübecker Straße die medizinische Versorgung im Schwalbenohl weiter zu sichern.
Ihr Cirino Artino
Stadtverordneter der SPD Attendorn