Der Rat der Hansestadt Attendorn hat für die Erschließung des Baugebietes Petersburg durch die Volksbank gestimmt. Die SPD-Fraktion sieht dadurch fatale Folgen auf alle Bauwilligen in Attendorn zukommen.
Während die Stadt ihre Grundstücke in Neu-Listernohl für 120-125 € entsprechend des Bodenrichtwerts verkauft hat, wird die Volksbank im benachbarten Petersburg durchschnittlich mindestens 160 € verlangen oder – wie ihr Vertreter Folkert Matrose im WP-Interview bekannt gab – je nach Grundstück sogar noch deutlich mehr.
Zurzeit liegt der Bodenrichtwert in Petersburg bei 110 €. Die Bauwilligen werden bei einem Grundstück von 600 qm also noch einmal rd. 30.000 €, zzgl. Zinsen und Nebenkosten wohl rd. 50.000 €, mehr aufwenden müssen, damit sowohl Eigentümer als auch die Volksbank ordentliche Profite machen können. Aber – um es mit Herrn Matrose zu halten – sind das ja nur Peanuts gegenüber den steigenden Baukosten.
Zudem nimmt die Volksbank billigend in Kauf, dass durch eine Vergrößerung des Baugebiets Petersburg über die im Flächennutzungsplan genehmigte Fläche hinaus anderswo Bauflächen eingespart werden müssen. Mit anderen Worten: Damit die Volksbank in Petersburg maximalen Gewinn machen kann, müssen in anderen Dörfern Bauflächen eingespart werden.
Man muss kein Prophet sein, um zu verstehen, dass die deutlich steigenden Grundstückspreise in Petersburg auch auf andere Lagen in Attendorn durchschlagen werden, um das bisherige preisliche Verhältnis wiederherzustellen. So werden Grundstückspreise von weit über 200 Euro in Ennest sicherlich keine Utopie mehr sein.
Wie soll die Stadt anderen Grundstückseigentümern und Investoren noch eine Deckelung der Grundstückspreise vorschreiben, wenn sie es bei der Volksbank nicht getan hat?
Unsere Attendorner BürgerInnen können ihren Traum vom Eigenheim dann nur noch mit einer immer dickeren Brieftasche verwirklichen. Die Attendorner SPD-Fraktion sagt klar NEIN zu dieser Entwicklung. Wir stehen zu einem „gedeckelten“ Grundstückspreis in Anlehnung an den Bodenrichtwert, damit sich möglichst viele Bauwillige ihren Traum erfüllen können.
Dass die Volksbank Bigge-Lenne eine ungehemmte Preisentwicklung in Gang setzt, ist einer heimischen, genossenschaftlich orientierten Bank unwürdig. Dass der FDP-Fraktionsvorsitzende, der gleichzeitig Beschäftigter der Volksbank ist, in der Öffentlichkeit mit am lautesten für das Projekt geworben hat, zeigt, mit welchem Maß an Lobbyismus diese Entscheidung herbeigeführt worden ist.
Der SPD-Fraktionsvorstand
Uli Bock, Kevin Risch und Günter Schulte