Keine Frage: Der Klimawandel macht sich auch bei uns in Attendorn bemerkbar. Extremwetter wie Hitzeperioden oder Starkregen nehmen auch hier zu. Die aufgrund des Borkenkäferbefalls ausgedünnten und kahl geschlagenen Wälder sind nur ein Vorbote davon, was in Zukunft auf uns zukommen kann.
Deshalb verstärkt auch die Hansestadt Attendorn ihre Aktivitäten für den Klimaschutz. Zwar ist es nicht so, dass Attendorn bisher nichts für den Klimaschutz getan hätte, aber wie alle anderen Akteure muss auch unsere Stadt ihre Anstrengungen angesichts der jetzt schon spürbaren klimatischen Veränderungen enorm steigern. In Teilbereichen könnte Attendorn dabei schon weiter sein, wenn den Initiativen der SPD-Fraktionen zur Nutzung städtischer Dächer für Photovoltaikanlagen (2009) und zur Erarbeitung eines Radverkehrskonzepts (2020) sofort gefolgt worden wäre.
Natürlich wird das Klima nicht allein durch Aktivitäten in Attendorn gerettet. Aber ohne lokale Beiträge zum Klimaschutz überall auf dieser Welt, also auch in Attendorn, werden die Pariser Klimaziele nicht eingehalten und der globale Temperaturanstieg wird nicht wirkungsvoll gebremst.
Deshalb hat sich die Hansestadt Attendorn als erste Kommune im Kreis Olpe das Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden. In den kommenden zwölf Monaten soll in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro eine Zielmarke definiert werden, bis wann unsere Stadt das schaffen kann. An einem digitalen Zwilling soll ablesbar sein, welche Maßnahmen dafür welchen Beitrag leisten. Und mit einem breiten Bündnis mit der Wirtschaft und der ganzen Stadtgesellschaft will die Stadt ein gemeinsames Bewusstsein dafür schaffen, dass wir alle in Attendorn und auf der ganzen Welt etwas tun müssen und können, um den menschengemachten Klimawandel nach Kräften zu bremsen. Zudem ist klar geworden, seit die Energiepreise durch den Krieg in der Ukraine explodieren, dass die Nutzung erneuerbarer Energiequellen oder das Energiesparen nicht nur dem Klima hilft. All das kommt auch dem eigenen Geldbeutel zugute und hilft uns, unabhängig von fossilen Energieträgern und Autokraten zu werden.
Welche Klimaschutzmaßnahmen hat die Stadt schon umgesetzt?
– Bezug von Ökostrom für alle städtischen Liegenschaften.
– Energetische Gebäudesanierung an städtischen Gebäuden.
– Gemeinsame Energiesparprojekte mit Unternehmen (Ökoprofit) und Schulen (Ecoteam).
– Umrüstung von mehr als der Hälfte der Straßenbeleuchtung auf LED.
– Einsatz von Elektrofahrzeugen im städtischen Fuhrpark (zuletzt Anschaffung eines Cargo Bikes von Mubea).
– Förderung der Anschaffung von Lasten-Pedelecs.
– Förderprogramme für die Anschaffung von Energiespeichern in Verbindung mit Photovoltaikanlagen in Privathaushalten sowie für die Anlegung von Gründächern.
– Förderung von dörflichen Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der Gemeinschaftsinitiativen.
– Aufstellung eines Klimarahmenplans.
– Kampagne „Attendorn summt“ gegen Insekten- und Bienensterben, Anlage von Wildblumenwiesen.
Welche Klimaschutzmaßnahmen werden derzeit umgesetzt?
– Attendorn auf dem Weg zur Klimaneutralität, Aufbau eines digitalen Zwillings.
– Aufstellung eines Teilflächennutzungsplans für die Windenergie; Vorbereitung eines Bürgerwindparks mit lokalen Gesellschaftern.
– Aufstellung eines Teilverkehrsplans Radverkehr zur Förderung des Radverkehrs; Aufstellung eines Rahmenplans Mobilität.
– Wiederaufforstung bestimmter Waldflächen als Bürger- oder Kinderwald und Projekte zum Mitmachen.
– Weitere Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED; Bau von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Grundschulen.
Welche Klimaschutzmaßnahmen will die SPD darüber hinaus in Attendorn umsetzen?
– Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität konsequent umsetzen!
– Konsequenter Ausbau aller Arten von erneuerbaren Energien.
– Bau von Photovoltaikanlagen auf allen geeigneten Dächern städtischer Gebäude.
– Förderung des Radverkehrs, verstärkter Bau von Radwegen.
– Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos.
– Stärkung der Bigge Energie als Ansprechpartner für erneuerbare Energien.
– Dach- und Fassadenbegrünungen an städtischen Gebäuden umsetzen und bei Privathaushalten fördern.
– Planung von Wasserspeichern im öffentlichen Raum und Förderung von Wasserspeicherung in Privathaus halten.
– Diskussion und Planung von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen.
Was macht die Stadt, um den schon jetzt spürbaren Folgen des Klimawandels zu begegnen?
– Aufbau eines Starkregenrisikomanagements, um Schwachstellen bei Starkregen zu erkennen und Schutzmaßnahmen umsetzen zu können.
– Erarbeitung eines Waldbaukonzepts für eine klimaresiliente Aufforstung der städtischen Wälder.
– Renaturierung von Gewässern (z. B. Biekegang, Repe).
– Ausrüstung der Feuerwehr z. B. für häufigere Einsätze bei Waldbränden.
– Verbesserung der Beschattung z. B. von Spielplätzen, Einrichtung von Trinkwasserspendern in der Innenstadt.
– Planung eines Förderprogramms für Flächenentsiegelung.
– Klimaresilienter Umbau von Freiflächen (Bürgerpark, Dorfplatz Biekhofen, Schüldernhof).
Damit hat der Rat der Hansestadt Attendorn auf Initiative von verschiedenen Seiten vielfältige Maßnahmen zum Klimaschutz auf den Weg gebracht. Der Bürgermeister und die SPD-Fraktion stehen dafür ein, dass die Bemühungen weiter ausgebaut werden und das Ziel der Klimaneutralität nachhaltig verfolgt wird.