Zu dem Anfang Februar 2015 in der Stadtverordnetenversammlung gefassten Beschluss zum weiteren Verfahren des Projekts „Alter Bahnhof“ und den entsprechenden Pressebericht nimmt die SPD-Fraktion wie folgt Stellung:
Die Entscheidung für den gefassten Beschluss, das bisherige Modell in der gewählten Form nicht weiterzuverfolgen, begründet der Fraktionsvorsitzende der SPD im Attendorner Stadtrat, Gregor Stuhldreier, mit den „unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“. In mehreren intensiven und sehr konstruktiven Gesprächen mit dem Vorstand des Vereins Alter Bahnhof habe sich gezeigt, dass das Modell im Rahmen der Regionale, das eine Förderung durch das Land NRW vorsah, nicht tragfähig sei. Das erwartete Defizit von jährlich rund 138.000 Euro sei nach Aussage der Vereinsvertreter eher konservativ kalkuliert und nach Ansicht der SPD-Vertreter mit einigen Unsicherheiten, z.B. hinsichtlich der kalkulierten Erlöse, bedacht gewesen.
Letztlich sei laut Ansicht der SPD-Fraktion auch eine politische Mehrheit für das Modell alles andere als sichergestellt gewesen, weshalb man sich letztlich im Einvernehmen mit dem Verein dazu entschlossen habe, den Weg der Landesförderung nicht weiterzuverfolgen.
Im Zusammenwirken mit den Fraktionen im Stadtrat hat die SPD-Fraktion erreichen können, dass – mit breiter Mehrheit im Attendorner Stadtrat – ein Investorenmodell auf den Weg gebracht wurde. Dieses sieht vor, eine externe Finanzierung für den Um- bzw. Neubau des Alten Bahnhofs sicherzustellen. Spätestens bis zum Sommer dieses Jahres soll ein Ergebnis vorgewiesen werden, das unter Berücksichtigung der bisherigen erarbeiteten Vorschläge des Vereins für eine „kleine Lösung“ eine zielführende Konzeption für den Alten Bahnhof erkennen lässt und eine zeitnahe Realisierung ermöglicht.
Dabei ist es der SPD besonders wichtig, dass die Beteiligten „auf Augenhöhe miteinander sprechen“, wie SPD-Fraktionsmitglied Alberto Zulkowski nachdrücklich unterstrich und ergänzte, dass es „wesentlich ist, den Verein nicht am langen Arm verhungern zu lassen, sondern durch klare zeitliche Vorgaben für die Investorensuche“ dem Verein zu signalisieren, dass man an einer kurzfristigen Umsetzung festhält.
Letztlich, so die SPD-Fraktionsmitglieder unisono, sei es zweitrangig, wer schlussendlich für die Realisierung des Projekts sorge. Wichtig sei gewesen, im Beschluss den Halbsatz, das „Projekt ggf. in Eigenregie weiterzuentwickeln“, zu ergänzen, um auch nach außen eine entsprechende Wirkung zu erzielen.
Zudem sollten die Vereinsmitglieder bei der Erarbeitung einer Lösung intensiv beteiligt werden und das Projekt am Ende den Vorstellungen des Vereins entgegenkommen.
Dafür, so Gregor Stuhldreier abschließend, sei man auch bereit, „Geld in die Hand zu nehmen, wobei das betriebswirtschaftliche Risiko im Rahmen bleiben und das Konzept auf ein gesundes Maß zurückgefahren werden muss“. Denn es sei schließlich unbestritten, dass das kulturelle Angebot in der Stadt durchaus Potenzial „nach oben habe“ und man dieses zwingend erschließen möge.