Die Stadt Attendorn setzt sich dafür ein, dass in Helden eine alternative Leitungsführung untersucht wird. Derzeit wird geprüft, ob die umweltfachlichen und eigentumsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden können.
Zu einem Informationsgespräch über den Stand der Planungen für den Neubau der 380-Kilovolt (kV)-Höchstspannungsfreileitung im Kreis Olpe trafen sich kürzlich Landrat Frank Beckehoff sowie Bürgermeister und Vertreter der davon betroffenen Städte und Gemeinden mit Mitarbeitern des Dortmunder Stromübertragungsnetzbetreibers Amprion im Olper Kreishaus.
Eine der Kernaussagen der Zusammenkunft: Der Bau soll weitestgehend im Trassenraum bestehender Leitungen erfolgen. Im Kreis Olpe verlaufen im vorhandenen Trassenraum drei Leitungen parallel. Davon werden zwei abgebaut und machen Platz für eine neue Leitung, deren neue Masten erhöht werden müssen. In der Summe werden im Leitungsabschnitt des Kreises zukünftig 128 Masten weniger stehen.
Die Stadt Attendorn setzt sich dafür ein, dass in Helden eine alternative Leitungsführung untersucht wird. Derzeit wird geprüft, ob die umweltfachlichen und eigentumsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden können. Im Abschnitt Apollmicke wird die Leitung noch stärker auf die Ansprüche des Vogelschutzes ausgerichtet. Hier sollen besonders niedrige Masten eingesetzt werden.
Damit sich interessierte Bürgerinnen und Bürger ein Bild von dem Projekt machen können, wird Amprion ab Februar mit den betroffenen Grundstückseigentümern Kontakt aufnehmen und für Interessierte mehrere Bürgerinformationsmärkte im Kreisgebiet durchführen.
An verschiedenen Themeninseln werden unter anderem der geplante Trassenverlauf mit den Maststandorten, die Leitungstechnik, das Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie das Thema Elektrische und Magnetische Felder vorgestellt. Amprion-Sprecher Claas Hammes: „Auf den Bürgerinformationsmärkten beantworten Amprion-Mitarbeiter in persönlichen Gesprächen Fragen der Bürger und nehmen Hinweise aus der Bevölkerung auf. Ziel ist es, dass jeder nachvollziehen kann, warum die Leitung verstärkt werden muss.“
Der Leitungsabschnitt im Kreis Olpe ist Teil der geplanten 380-kV-Freileitungsverbindung Dortmund (Kruckel) bis Frankfurt. Die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf für den Ausbau sind im Energieleitungsausbaugesetz von 2009 festgeschrieben. Durch den Ausbau der Leitung von Dortmund bis Frankfurt soll der Abtransport der Windenergie Norddeutschlands sichergestellt werden. Sie trägt zur Energieversorgung der Bundesländer bei, die von der Abschaltung konventioneller Kraftwerke betroffen sind. Der Neubau der Leitung ist auf einer Gesamtlänge von etwa 113 Kilometer erforderlich. Für den gut 40 Kilometer langen Abschnitt Attendorn bis Landesgrenze Rheinland-Pfalz soll das Planfeststellungsverfahren voraussichtlich Mitte 2016 beantragt werden. Weitere Information zu den verschiedenen Trassenabschnitten gibt es im Internet http://netzausbau.amprion.net/.
Quelle: Kreis Olpe