Im Schatten des Ersten Weltkrieges war sie aktiv, Verfolgung und Gewalt hat sie am eigenen Leib während der Nazi-Diktatur erfahren und nach 1949 ist die SPD bundesweit zur großen Volkspartei gewachsen. In Attendorn übernahm sie am 6. Juni 1896 politische Verantwortung und gestaltet bis heute das Gemeinwesen in Stadt und Dörfern aktiv mit.
Vor einigen Jahren geriet der „große Tanker“ SPD auf Bundesebene insgesamt in turbulentes Fahrwasser. Die aufkommende Diskussion um die Zukunft von Volkspar-
teien allgemein sowie die Debatte um einen Verbleib in der Großen Koalition in Berlin nagen bis heute am Selbstverständnis der Partei, aber auch an den Prozenten bei Wahlen. Ja: Ebenso, wie Wahlerfolge stets Wegbegleiter der SPD waren und sind, so muss die älteste demokratische Partei Deutschlands natürlich auch Niederlagen wegstecken. Doch das sagt sich leichter als es sich in der Realität anfühlt.
Dass Sie uns in Attendorn seit vielen Jahren Ihr Vertrauen schenken, ist nicht selbstverständlich. Schon 1967 lag das Kommunalwahlergebnis für die SPD bei über 37 Prozent und steigerte sich ab dem Jahr 1999 auf mehr als 40 Prozent, mit Ausnahme der Kommunalwahl 2009. In diesem Jahr lagen wir unter dem Ergebnis von 1967, nämlich auf etwas über 36 Prozent. In den Jahren 2014 und 2020 erreichten wir mehr als 45 bzw. 41 Prozent.
An dieser Stelle nochmals DANKE!
Wir brauchen die SPD als Partei auf kommunaler, auf Landes- und auch Bundesebene. Das sollte in Zeiten wie diesen und gerade auch zur Bundestagswahl am 26. September 2021 allen demokratisch denkenden und wählenden Bürgerinnen und Bürgern bewusst sein. Offensives, selbstbewusstes und geschlossenes Auftreten ist ein gutes Mittel, um Vertrauen zu gewinnen. Das beweisen wir in unserer schönen Hansestadt Attendorn und den malerisch gelegenen Dörfern ununterbrochen.
Willy Brandt, eines meiner Vorbilder, auf die ich sehr gerne immer wieder schaue, hat die guten wie die harten Zeiten persönlich miterlebt. Seine Lebenserfahrung gab er immer wieder an die jüngere Generation weiter. So stammt eine Aufforderung von ihm:
„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll. „
Ich bin überzeugt, dass Willy Brandt heute die gleichen Worte finden würde. Es ging ihm damals darum, aufzurütteln, mitzuteilen, dass zu kämpfen und sich jeden Tag aufs Neue um das Vertrauen der Menschen zu bemühen … um jeden einzelnen Menschen … wichtig ist!
In Attendorn stehen wir zusammen mit unserer aktuell amtierenden Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari wie Willy Brandt für diesen nimmermüden Kampf und den persönlichen Einsatz. Er wie auch die Gründer der Attendorner SPD im Jahr 1896 ließen sich nicht verbiegen, nicht während der Nazi-Diktatur und auch nicht in der Anfangszeit der Bundesrepublik, als sie wegen ihrer Herkunft übel denunziert wurden. Die Gründer der SPD in Attendorn hatten, wie Willy Brandt, politische Visionen und sorgten für mehr Demokratie. So öffnete Willy Brandts mutige Ostpolitik den Eisernen Vorhang und trug sicherlich dazu bei, dass 1989 die Mauer fiel und wir ein Jahr später die Vereinigung feiern konnten.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Politik aktiv vor Ort zu gestalten, war und ist nicht leicht und bindet sehr viel ehrenamtliches Engagement. Es gehört dazu, Verantwortung zu übernehmen, auch für unpopuläre Maßnahmen. Die Attendorner SPD und ihre Mitglieder entscheiden sich seit 1896 immer wieder für diese aktive Teilnahme am demokratischen Gemeinwesen. Der Sitz auf der Zuschauertribüne war und ist nie ihr Ziel.
Mitgestalten hieß und heißt das Motto seit 125 Jahren in Attendorn. Dies geschah und geschieht aktuell auch in persona mehrerer SPD-Bürgermeister. Mit insgesamt 13 Vorsitzenden wurden die Geschicke der Attendorner SPD geführt und erfolgreich geleitet. Übrigens, der 13. Vorsitzende bin ich selbst.
Sie kennen Ihre SPD in Attendorn als die Partei, die sich kümmert. Sie wird auch weiterhin in der Stadt und in den Dörfern Präsenz zeigen und politische Themen aufgreifen. Es gibt sicherlich genug davon.
Abschließend bitte ich Sie um Ihre Stimme zur Bundestagswahl am 26. September 2021 für Ihre Abgeordnete und aktuell auch Kandidatin Nezahat Baradari.
Bleiben Sie gesund und munter!
Ihr Wolfgang Langenohl
Vorsitzender der Attendorner SPD